Kurt Weill - Weltbürger wider Willen

"I'm a stranger here myself"

Konzertmatinee mit Nina Amon (Gesang) und Mihai Grigoriu (Klavier)

Sonntag, 20. November 2016, 11.00 Uhr

FORUM Merzhausen | Kleiner Saal

Tickets: 18,- € und Ermäßigungen

Und doch geht es in diesem spannenden und ›kurz-weilligen‹ Konzert bei aller stilistischen Vielfalt vor allem um das Eine: Die Liebe…

 

Songs wie Mackie Messer oder Alabama Song wurden zu Hits, die ihren Schöpfer weltberühmt machten. Bei anderen Stücken weiß bis heute kaum jemand, dass sie aus seiner Feder stammen:

 

Kurt Weill war ein Komponist, dem es immer wieder aufs Neue gelang, im Klang seiner unmittelbaren Umgebung heimisch zu werden. Diese Fähigkeit trug ihm unter seinen Zeitgenossen den zwiespältigen Ruf eines musikalischen Chamäleons" ein. Den einen galt Weill als Künstler, der leichtfertig seine Wurzeln verriet, den anderen dagegen als Meister unterschiedlicher musikalischer Sprachen, die er tief zu durchdringen verstand:

In seiner Berliner Zeit entstehen in der Zusammenarbeit mit Bert Brecht vor allem sozialkritische Werke. Gezwungen, 1933 aus Nazideutschland - in dem seine Musik als entartet“ verbrannt wird - zu fliehen, lässt er sich in Paris nieder. Innerhalb kürzester Zeit gelingt es ihm dort, in das Wesen des französischen Chansons einzutauchen. Es entstehen Kompositionen von subtiler Schönheit und Melancholie wie Je ne t’aime pas“ oder das sehnsuchtsvolle Youkali“. Als er zwei Jahre später in die USA emigriert, wird er dort bald zu einem erfolgreichen Musical-Komponisten, der am Broadway große Erfolge feiert.

 

Mit diesem Programm stellen wir dem Publikum die Musik eines faszinierenden Komponisten vor, der sein unfreiwilliges Weltbürgertum in musikalischen Reichtum verwandelt. Lieder wechseln sich mit Texten aus der Korrespondenz zwischen Kurt Weill und seiner Frau Lotte Lenya ab, pointierte Moderationen erhellen die Entstehung eines Stückes, Zeitgenossen des skandalumwitterten Paares kommen zwischen jazzigen Broadway-Melodien zu Wort.

 

http://www.nina-amon.de

http://www.mihai-grigoriu.de

Nina Amon:

Die in Kassel geborene Altistin Nina Amon studierte an der Musikhochschule Freiburg bei Werner Hollweg sowie in der Opernklasse von Gerd Heinz. Sie schloss ihr Studium an der Hochschule für Musik und Theater Bern bei Elisabeth Glauser ab.

Nina Amon war Solistin bei zahlreichen internationalen Festivals, darunter den Sommerlichen Musiktagen Hitzacker, dem Festival Bach de Lausanne, dem Internationalen Kammermusikfest Lockenhaus und den Berliner Festwochen. Gastverträge führten sie an die Opernhäuser von Mannheim, Luzern, Pforzheim, Stuttgart, Freiburg und Frankfurt und an das Festspielhaus Baden-Baden.

Nina Amon konzertiert mit namhaften Orchestern und Ensembles unter der Leitung von Dirigenten wie Gerd Albrecht, Mario Venzago, Kent Nagano und Christian Thielemann. Neben ihrer Tätigkeit im klassischen Opern- und Konzertrepertoire widmet sie sich in verschiedenen Programmen ihrer Liebe zu Jazz und Chanson.

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Mihai Grigoriu:

Stammt aus einer bekannten rumänischen Musiker-und Schriftstellerfamilie. Klavierstudium an der Musikhochschule Bukarest, Aufbaustudium an der Musikhochschule Freiburg. Zahlreiche Konzert-, Fernseh-und Rundfunkauftritte als klassischer Pianist, unter anderem mit dem Nationalen Rundfunkorchester in Bukarest. Als Komponist von Popmusik diverse Preise und Fernseh-und Rundfunkaufnahmen. Drei der Titel landeten auf Platz 1 der rumänischen Popcharts.

Seit 1990 musikalischer Leiter, Pianist und Darsteller des Musiktheaters ›Die Schönen der Nacht. Zwischen 1991 und 2008 Korrepetitor an den Städtischen Bühnen Freiburg und am Theater Basel. Diverse Produktionen als Pianist, Darsteller und musikalischer Leiter an beiden Theatern, darunter „Die Dreigroschenoper“, „Götterspeise“, „Bei mir bist Du schön“, „Alice hinter den Spiegeln“, „Meisterklasse“, „Atlantik Mann“.

Seit 2008 freischaffend mit zahlreichen Produktionen. Zuletzt zu erleben in Christoph Marthalers Inszenierung „Meine faire Dame“ am Theater Basel sowie auf den Theaterfestivals Avignon und Edinburgh und in der Produktion des Freiburger Theaters „Hilfe, die Herdmanns kommen“.

 

Fotos: © Doreen Eich